Am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr standen 6 Wanderlustige an der Rentalhalle bereit. Da wir nur eine kleine Gruppe waren, hatten alle im Busle Platz und wir konnten gemeinsam auf den Wanderparkplatz nach Sigmaringen-Laiz starten. Schon bei der Anfahrt machte uns Wanderführer Peter Weckenmann neugierig auf seine Rundtour im oberen Donautal.
Am Parkplatz angekommen ging es gleich los zu unserem ersten Aussichtspunkt, dem gespaltenen Felsen. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick ins Donautal. Der Fels macht seinem Namen alle Ehre. Der Spalt ist oben mindestens einen halben Meter breit, beim Blick nach unten kommt ein leicht mulmiges Gefühl… wie lange wird er noch halten…
Der Weg führte uns weiter zum sogenannten Errastischen Block, das ist der geologische Begriff für einen Stein, der nicht aus der Gegend stammt. So wie dieser Findling, der von den Alpen auf die Schwäbische Alb „wanderte“…..er stammt ursprünglich vom Silvretta-Massiv.
Auf einem schönen Waldweg im Kohltal spazierten wir abwärts zum Zigeunerfels mit Rastbänken und Grillplatz. Der schöne Platz bot sich geradezu an für eine kleine Trink- und Vesperpause.
Durch das, mit üppiger Flora gesäumte Schmeiental ging es zur Ruine „Gebrochen Gutenstein“, es beschreibt die Überreste einer Burg, die vor langer Zeit an exponierter Stelle hoch über dem Tal errichtet wurde. Von dort aus führte der Weg weiter zum Scheuerlebühl. Beides sind sehr schöne Aussichtspunkte auf die mäandernde obere Donau.
Nun ging es hinunter zum ehemaligen Bahnhof von Inzigkofen. Es stehen dort noch einige Gebäude, aber eine Haltestelle der Regionalbahn Sigmaringen-Beuron gibt es nicht mehr. Kurz nach dem Bahnhof führt eine Brücke über die Donau, der Wanderweg zweigt danach zu den Grotten und dem Felsentor ab. Von dort führte eine Holztreppe steil bergauf zum Känzele, ein weiterer wunderschöner Aussichtspunkt ins Tal Richtung Beuron.
Weiter ging es entlang steil aufragender Felsen, die durch die Kraft des Wassers nach jahrtausenden, kathedralähnliche Ausformungen haben. Ein Anblick der seinesgleichen sucht. Am Ende dieses Wegstückes gelangten wir zur sagenumwobenen Teufelsbrücke. Die Brücke überquert in einer Länge von 21,5 Metern eine wildromantische Schlucht, die 19,5 Meter tiefe „Höll“. Der Sage nach soll die Brücke vom Teufel selbst erbaut worden sein, um als Gegenleistung eine Menschenseele der Inzigkofener Bewohner zu erhaschen. Die erste Seele, die über die neue Brücke wandert, sollte es treffen. Aus den Quellen geht hervor, die Bevölkerung überlistete den Teufel und schickte zuerst ein Hund über die Brücke… Die ursprünglich vorhandene Holzbrücke wurde 1895 durch eine elegant geschwungene Konstruktion aus Natursteinen mit auf- und absteigenden Treppen ersetzt.
Auch die neue Hängebrücke über die Donau konnten wir nicht auslassen. Die luftige, grazile Spinnennetzkonstruktion wurde von uns als kleine Mutprobe hin und zurück überquert. Zu fürstlicher Zeit gab es an dieser Stelle eine Fährverbindung. Ab 1940 stellte ein Pioniersteg die Verbindung zwischen den Parkteilen nördlich und südlich der Donau her. Diese Brücke wurde 1953 durch ein Donau-Hochwasser zerstört. Die Donau bildete fortan eine Barriere innerhalb der Parkanlagen. Dadurch war die Eremitage (Gedenkstätte) nur noch von Norden über einen unbeschrankten Bahnübergang zugänglich und fiel zunehmend in einen Dornröschenschlaf mit dem weitgehenden Verlust des Parkcharakters. Um dem Ort wieder neues Leben einzuhauchen, errichtete die Gemeinde Inzigkofen 2019 die Hängebrücke über die Donau. Die Brücke verbindet heute, mit über den Fluss gespannten Seilen, die Parkteile zu beiden Seiten der Donau.
Wir setzten unseren Rundweg fort und gelangten durch den fürstlichen Park zum Kloster Inzigkofen, das heute ein Bauernmuseum und einen Kräutergarten beherbergt.
Am Kiosk beim Kloster genehmigten wir uns dann den wohlverdienten Kaffe mit Kuchen.
Nach der Kaffeepause führte uns der Weg am Amalienfelsen vorbei, wieder zurück nach Laiz zum Parkplatz.
Der von erstaunlich gutem Wetter und herrlichen Ausblicken geschmückte Wandertag fand gebührenden Abschluss im Festzelt in Zwiefalten.