Bergtour Hoher Ifen
Am Sonntag, 15. September fanden sich früh morgens um 7.00 Uhr elf gut gelaunte Bergfreunde an der Bushaltestelle Rentalhalle ein. Schnell waren die Teilnehmer auf zwei Fahrzeuge aufgeteilt und ab ging es über Biberach, Memmingen, vorbei an Oberstdorf ins Kleine Walsertal nach Riezlern zum Parkplatz an der Auenhütte (1275 m). Den ersten Anstieg machten wir bequem mit Hilfe der Bergbahn bis zur Ifenhütte (1586 m). Von nun an wurde es spannend, denn jetzt waren wir auf unsere eigenen Kräfte angewiesen! Der Weg führte in Kehren hinauf zur Ifenmulde, unser Zielimmer vor Augen ging es über ein Geröllfeld steil bergan. Die morgendliche Kühle war längst intensivem Sonnenschein mit sommerlichen Temperaturen gewichen und die meisten kamen ganz schön ins Schwitzen. Die glasklare Luft und der stahlblaue Himmel degradierten die Anstrengung schnell als Nebensache.Nach kurzer Trinkpause und interessanten Hinweisen von den Wanderführern Hanne und Sigge, ging es auch schon weiter über die von unten scheinbar nicht zu überwindende Ifenmauer. Der steile, felsige Weg war jedoch mit Seilsicherungen gut gesichert, so konnte diese Wand besser als von manchem vermutet, fast problemlos bewältigt werden. Noch ein kurzer Schwenk nach rechts und schon standen wir auf dem schrägen Gipfeldach. Von dort waren es nur noch 15 Minuten Aufstieg bis zum höchsten Punkt (2230 m) des Hohen Ifen. Direkt beim Gipfelkrez war die Zeit für unser mitgebrachtes Rucksackvesper gekommen. Bei absoluter Windstille mit sommerlich lauer Luft, hatten wir eine herrliche Rundumsicht auf unzählige Hügel und Berggipfel. Schnell konnten die nahen Berge Aggenstein, Trettach, Nebelhorn und der Hochvogel ausgemacht werden. Etwas weiter entfernt waren Richtung Westen der weisse Gipfel der Schesaplana und am Horizont der Säntis und die Flumserberge zu sehen.
Nachdem sich alle gut erholt und gestärkt hatten, machten wir uns an den Abstieg. Er führte zunächst schräg am südwestlichen Abhang des Hohen Ifen stetig bergab. Es folgte ein längeres, teilweise sehr steiles, drahtseilgesichertes Wegstück auf dem Eugen-Köhler-Weg Richtung Schwarzwasserhütte. Im Rückblick konnten wir sehr gut unseren Weg durch die felsige Südwand erkennen, was sehr beeindruckend und ein klein wenig stolz machte dies geschafft zu haben. Nebenbei beobachteten wir einen Einsatz der Bergwacht, noch nicht ahnend, dass dies auch für uns noch von Bedeutung sein wird. Auf gut gehbarem Weg ging es weiter leicht abwärts. Zuerst unbemerkt übertrat Gisela ihren Fuss, konnte in Folge dessen aber nur noch mühsam weiter gehen. Nachdem der Hubschrauber ohnehin in nächster Nähe landete, konnte sie zusteigen und ins Tal fliegen, was sich im Nachhinein als absolut notwendig herausstellte. Nach einer kleinen Kaffeepause auf der Schwarzwasserhütte (1651 m), machten wir uns auf den Rückweg. Unterwegs bekamen wir die Information, dass Gisela mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Immenstadt gefahren und dort ein Bruch des Knöchels diagnostiziert wurde. Also ging es mit flottem Schritt hinunter zum Parkplatz an der Auenhütte, schnell alles ins Auto verstaut und ab ins Krankenhaus nach Immenstadt. Gisela hat uns schon sehnsüchtig erwartet und so konnten wir wieder vollzählig die Heimreise antreten.Trotz des aufregenden Zwischenfalls bleibt uns die Tagestour, auf und um den Hohen Ifen, in sehr guter Erinnerung. Wir wünschen Gisela schnelle und vollständige Genesung.
Schriftführerin
Birgit Vollmayer